Donnerstag, 21. März 2019

Einschlafbegleitung - eine weitere 2-Kind-Erkenntnis

Bei meinem ersten Kind habe ich mich oft schlecht gefühlt. Sie wollte immer in den Schlaf begleitet werden und so oft habe ich von anderen Müttern gehört, dass es ihnen gar nichts ausmacht und es total genießen diese Kuschelzeit mit ihrem Kind zu haben. Aber mich hat es oft einfach nur genervt!

Schnell fragte ich  mich, ob ich eine schlechte Mutter sei, weil ich es kaum ertrug daneben zu liegen und immer wieder kurz vorm explodieren war. So sehr ich mich bemühte, ich konnte es einfach nicht genießen. Dieses Kind kämpfte jeden Abend eine bis anderthalb Stunden gegen den Schlaf und es fühlte sich für mich so an, als würde sie gegen mich kämpfen.

Sie konnte nicht zehn Sekunden ruhig liegen bleiben. Immer wieder setzte sie sich auf, trat mit den Beinen an die Wand, krabbelte über mich drüber oder stand gar komplett auf. Egal wie geduldig ich war, irgendwann nervte es mich immer. Egal ob ich sie machen ließ oder sie immer wieder dazu drängte sich endlich hinzulegen und die Augen zuzumachen. Brachte ich sie später ins Bett in der Annahme, sie sei einfach nicht müde, wurde die Zeit nicht kürzer, nur später, was noch schlimmer war.

Doch dann kam das zweite Kind und ich erlebte die Erleuchtung! Plötzlich, obwohl ich noch die gleiche Mutter mit der gleichen Geduld und Hingabe bin, kann ich die Einschlafbegleitung beim zweiten Kind richtig genießen. Wie der Kleine meine Nähe sucht zum Einschlafen, sich eng an mich schmiegt und innerhalb von einer viertel Stunde, selten auch mal etwas mehr, friedlich neben mir einschlummert. Ja, das kann ich genießen!

Das zweite Kind zeigt einem immer wieder, jeden Tag, dass Kinder so sehr unterschiedlich sind! Bei der Großen, die mittlerweile 3,5 Jahre alt ist war es immer so, dass sobald sie sich nicht mehr bewegte und die Augen zu hatte, sie auch tatsächlich eingeschlafen war. Bei dem Kleinen weiß ich nie genau wann er tatsächlich schläft und ich gehen kann, da er dauerhaft ruhig liegt.

Es war für uns alle übrigens eine Erleichterung als die Große anfing allein einzuschlafen. Denn nicht nur ich habe so einen entspannteren Abend, auch sie kommt nun viel besser zur Ruhe. Vor allem weil sie selbstbestimmt ins Bett geht.

Wie läuft es bei euch so? Wollen die Kinder in den Schlaf begleitet werden? Schlafen sie schnell ein oder brauchen sie ewig?

Mittwoch, 31. Januar 2018

Ernährungsumstellung: 7 Erkenntnisse der ersten 2 Wochen

Wie so viele, habe auch ich mir vorgenommen zum Jahreswechsel etwas an meinen Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Allerdings nicht um abzunehmen, sondern aus anderen gesundheitlichen Gründen, die ich hier genauer durchleuchtet habe. Aufgrund unseres Urlaubs in den ersten Wochen des Jahres ist mein offizieller Anfang der Umstellung der 14.01.2018.

Das Vorhaben

Reduzierung der folgenden 4 'Nahrungsmittel':
  • Zucker
  • Weißmehl
  • Fleisch
  • Zusatzstoffe
Zum Zucker: Vor allem will ich Süßigkeiten weitestgehend weglassen. Bei herzhaften Sachen, die Zucker enthalten nehme ich es nicht so genau (z.B. vegane Streichcremes). Zu Zucker zähle ich auch Zuckerersatz wie Honig und Agavendicksaft, da diese rein chemisch gesehen sich nicht von weißem Zucker unterscheiden.

Zum Weißmehl: Dazu zählen vor allem Weißbrot und Nudeln. Bei Vollkornbrötchen mache ich auch mal eine Ausnahme, da diese eigentlich immer auch Weißmehl enthalten.

Zum Fleisch: Eine klare Menge an Fleisch, die ich noch zu mir nehmen möchte habe ich nicht definiert, aber hin und wieder werde ich welches essen.

Zu den Zusatzstoffen: Dazu zählen vor allem Konservierungsmittel, Farbstoffe und Geschmacksverstärker.

Das Ziel

Zielgewicht: wie schon erwähnt, möchte ich nicht abnehmen. Am besten wäre es wenn ich trotz der anderen Ernährung mein Gewicht so halten kann, wie es ist.

Allgemeinbefinden: ic
h erhoffe mir mehr Ernergie, vielleicht ein reduziertes Schlafbedürfnis und mehr Nerven für den Alltag.

Gesundheit: keine weiteren autoimmunen Geschehnisse in meinem Körper.

Verzicht vs. Reduzierung


Ich habe mich bewusst gegen einen vollständigen Verzicht der Inhaltsstoffe entschieden und das hat mehrere Gründe:

1. Da ich momentan mit Baby noch fast voll stille, möchte ich mir nicht zu große Gedanken über eventuelle fehlende Nährstoffe machen.

2. Ich unterzuckere schnell und brauche dann schnell verfügbare Abhilfe.

3. Stress habe ich auch so genug, den will ich mir mit dieser Ernährung nicht auch noch machen.

Mir ist bewusst das der Ausdruck Reduzierung schwammig ist, genaue Grenzen festzulegen artet nur wieder in Stress aus. Kochen wir zu Hause, wird größtenteils verzichtet. Sind wir unterwegs oder im Restaurant reicht mir das kleinere Übel aus.


Was beim Durchhalten hilft:


  • Immer gesunde Snacks bereit halten (Nüsse, Vollkornknäckebrot, Obst).
  • Mahlzeiten einhalten und wirklich satt essen.
  • Nur noch zu Hause essen.
  • Die ganze Familie macht mit.

Erkenntnisse der ersten zwei Wochen:

1. Plötzlich macht kochen sogar etwas Spaß. Ich habe nie gern gekocht und daher ist dafür eigentlich grundsätzlich mein Mann zuständig, aber neuerdings verspüre ich Lust auch mal etwas auszuprobieren.

2. Couscous ist auch nur Weißmehl. Das hat mich schwer enttäuscht. Couscous ist nichts anderes als Nudeln in anderer Form. Und ich dachte der sei gesund.

3. Meine Tochter mag Gemüse. Seitdem wir gesünder essen erlebe ich immer wieder unter Staunen was meine Tochter alles isst wenn sie so gut wie keinen Zucker bekommt und es keine ungesunden Alternativen gibt. Da sag nochmal einer man hätte keinen Einfluss auf die Essgewohnheiten der eigenen Kinder.

4. Nach 1,5 Wochen fing der Heißhunger an. Das schiebe ich vor allem auf den Mangel an Zucker, aber auch allgemein fehlen mir durch die ganzen Süßigkeiten einfach Kalorien die ich irgendwie anders zu mir nehmen muss, sonst gerate ich in die Heißhunger Falle. Und dann fallen einem plötzlich nur Gründe ein wieso so eine Umstellung sinnlos ist oder man ruhig mal eine kleine Tafel Schokolade essen kann.

5. Einkaufen macht keinen Spaß mehr. Vor allem in der ersten Woche musste ich im Supermarkt erstmal schlucken. 90 % des Angebots ist nicht mehr essbar. Die restlichen 10 % ist Obst und Gemüse. Mir fiel zum ersten Mal auf wie viel Weißmehl und Zusatzstoffe man im allgemeinen zu sich nimmt und wie gerne ich doch immer zu süßen Dingen gegriffen habe.

6. Zucker allein macht nicht süchtig, Schokolade schon. Wir haben schnell gemerkt, daß wir beide gar kein Verlangen nach Kaubonons oder Gummibärchen haben. Was uns wirklich anmacht ist Schokolade und Kuchen oder Torte. Also die Kombination Zucker - Fett ist das was wirklich so verführerisch ist und uns immer wieder auf die Probe stellt.

7. Stress ist mein Feind. Bei Stress fehlt einem nicht nur die Geduld sich ausreichend Gedanken über das nächste Essen zu machen und sich die Zeit zu nehmen etwas zuzubereiten. Man hat auch viel mehr das Bedürfnis die Gereiztheit durch essbare Glücksgefühle auszugleichen. Außerdem bröckelt schnell die Standhaftigkeit dahin.

Alles in allem ein gelungener Start, auch wenn ich mir erhofft hatte direkt eine Auswirkung auf mein Wohlbefinden zu spüren. Aber es geht schließlich um den Langzeiteffekt. Ich muss zugeben die Vorstellung nie wieder ein Kinder Country zu essen erschreckt mich etwas. Aber ich hoffe, dass das Verlangen nach so etwas mit der Zeit nachlässt. Außerdem kann ich mir ja hin und wieder auch etwas gönnen 😉

Macht noch jemand eine Ernährungsumstellung oder hat sie gemacht? Was sind eure Erfahrungen? Was war das schwerste? Habt ihr einen Effekt gemerkt?

Samstag, 20. Januar 2018

Think positive: das Gute an einer Sehnerventzündung


Ist das wirklich möglich? Dass eine Sehnerventzündung auch einen guten Aspekt haben kann? Naja, wenn man in allem etwas Positives sucht, dann schon.

Das Ganze fing damit an, dass ich mich irgendwie ausgelaugt und müde fühlte, aber hey, wer wird denn da gleich stutzig? Während der fordernsten Zeit in der Stillzeit, in der das Baby schon aktiv ist aber noch voll stillt? Im Winter? Mit 5 Monate altem Baby und 2 jährigem Kleinkind? Doch als ich plötzlich komische unscharfe Stellen im Blickfeld zu haben, entschied ich, dass es vielleicht doch mal Zeit wäre zum Arzt zu gehen.

Und dann fing der Marathon an. Der Allgemeinarzt schickte mich, neben der Empfehlung mal mit Orthomol meinen Vitamin- und Mineralien-Haushalt wieder aufzupeppen, sofort zum Augenarzt und zum Arzt für Rehabilitationsmedizin (ja sowas gibts, wusste ich auch nicht). Letzterer schloss lediglich aus, dass die Augenprobleme durch Verspannungen oder Blockaden im Halsbereicht kommen. Der Augenarzt fand genau: Gar nichts! Und schickte mich weiter zum MRT. Dort bekam ich durch Glück zwei Wochen später einen Termin und da wurde ich dann schon vorsichtig darauf hingewiesen: es könnte sich durchaus um eine Sehnerventzündung handeln.

Als der Befund beim Augenarzt war, meinte dieser ich müsse das im Krankenhaus abchecken lassen und eine Überweisung bei meinem Hausarzt holen. Als ich dort anrief und fragte, wann ich diese abholen könnte wurde ich ungehalten informiert, dass sie mich schon längst erwartet hatte, der Augenarzt hätte gesagt es sei sehr dringend und ich müsse sofort ins Krankenhaus. Etwas irritiert holte ich meinen Mann von der Arbeit nach Hause, damit er mir die beiden Kinder abnahm und machte mich in die neurologische Notaufnahme. 7 Stunden, eine Stillpause, einen Besuch in der Augenklinik und eine Lumbalpunktion später war ich völlig platt, hatte eine bestätigte Diagnose einer Sehnerventzündung und einen Verdacht auf MS 😮.

Am nächsten Tag begann dann erstmal die Behandlung der Sehnerventzüdung mit Hochdosis-Cortisontherapie für 3 Tage. Parallel wurden weitere Tests gemacht, deren Befunde aber noch auf sich warten ließen. Direkt nach der Therapie besserte sich mein Sehvermögen quasi sofort. Doch nur wenige Tage später war es schon wieder so schlecht wie vorher und nach zwei Wochen wurde es noch schlimmer, so dass ich erneut im MS Zentrum aufschlug, um eine weitere Cortisonbehandlung zu bekommen. Diesmal über die Weihnachtsfeiertage.

Wieder besserte sich mein Sehvermögen direkt, aber ich machte mir nicht zu große Hoffnungen. Trotzdem hieß es für uns vier erstmal: Tschüss Winter, Hallo kanarische Sonne und ich versuchte mir so wenig Gedanken wie möglich zu machen. Ein nächster Termin im MS Zentrum brachte zumindest in einer Hinsicht etwas Entwarnung: Bisher gibt es keinen Hinweis auf eine MS (puh!), aber die Suche nach der Ursache und die Überwachung ob sich noch eine entwicklt gehen weiter.

Heute, dreieinhalb Wochen nach Ende der Therapie ist mein Sehvermögen in etwa so eingeschränkt wie vor der ersten Behandlung. Es gibt Hoffnung, dass es sich noch bessert, und solang es nicht schlechter wird, werden auch keine weiteren Maßnahmen eingeleitet. Also heißt es abwarten! Denn etwas machen kann man nicht. Oder doch? Und wo bleibt nun endlich das Gute an der Sehnerventzündung?

Natürlich sitze ich nicht Däumchen drehend herum, sondern habe erstmal das Internet gewälzt auf der Suche nach eine Möglichkeit, wie ich das schlimmste (weitere Behandlung inkl. 2 wöchigem Krankenhausaufenthalt und/oder bleibender Sehnverlust) abwenden kann. Ein Hinweis war immer wieder: Bettruhe. Haha, mit zwei kleinen Kindern, einen Vollzeit arbeitendem Mann und eigentlich keinerlei körperlicher Einschränkungen außer etwas Verschwommenen Sehens auf dem linken Auge... Dann stieß ich darauf, dass die Ernährung Entzündungen im Körper günstig oder ungünstig beeinflussen kann.

So fasste ich einen Entschluss: eine Ernährungsumstellung!
Diese wollte ich möglichst einfach halten, wenige klare Regeln, mit Rücksicht auf das Stillen. Also habe ich mich für folgendes Entschieden: ich möchte 4 'Zutaten' so gut es geht aus meinen Mahlzeiten entfernen: Zucker, Weißmehl, Fleisch und Zusatzstoffe. Also eigentlich das, was man unter einer gesunden Ernährung versteht.

Und nun endlich das Positive an der Sehnerventzündung: der Leidensdruck sowie Angst vor bleibenden Schäden und einer weiteren Behandlung ermöglichen es mir, diese Ernährungsumstellung durchzuziehen. Das wichtigste für den Erfolg ist immer die Motivation. Doch wer würde bei der Wahl zwischen einer Tafel Schokolade und seinem Augenlicht schon zur Schokolade greifen? OK, manchen fällt die Entscheidung vielleicht schwer, aber es hilft ungemein diese ständige Drohung im Nacken zu haben.

Wie meine Umstellung läuft, wie ich mich damit fühle, was mir am schwersten fällt und wie genau ich es nehme werde ich in einem extra Post noch ausbreiten. Vielleicht fühlt sich ja jemand animiert mitzumachen?

Montag, 21. August 2017

Der ganz andere Babyblues

Nun ist der kleine Babyjunge, Ivy, schon fast 4 Wochen alt nachdem er pünktlich zum Geburtstermin bei einer komplikationslosen Geburt das Licht der Welt erblickte.

Die ersten drei Wochen waren schon sehr hart. Nicht des kleinen Ivys wegen. Der war recht pflegeleicht, wie Säuglinge in den ersten Wochen ja oft zu sein scheinen. Hat viel geschlafen, gut getrunken und uns auch sonst keine Sorgen bereitet.

Doch da kam ein Gefühlsmonstrum auf mich zu mit dem ich irgendwie nicht gerechnet hatte. Niemand hatte mich gewarnt und obwohl es doch recht naheliegend war hatte ich mich nicht darauf eingestellt. Es überkam mich eine bleierne Sehnsucht nach meiner Tochter.

Sie hatte sich schmerzhaft schnell damit abgefunden, dass der Papa jetzt für sie da ist und die Mama viel rumliegt und die ganze Zeit den Kleinen Ivy bei sich hat. Für sie schien die Situation nicht weiter schlimm zu sein, dafür für mich umso mehr.

Immer wieder würde nach dem Papa verlangt selbst wenn ich kurz einen Moment Zeit gehabt hätte und ich bekam das Gefühl, alles was wir miteinander aufgebaut hatten war plötzlich vergessen. Als sei sie mir böse, dass ich nicht mehr für sie da sein kann und sie bestraft mich mit ihrer Zurückweisung.

Ich war einfach nur unglücklich. Ich sehnte mich nach der Zeit zurück in der ich einfach nur erfüllt mit Daisy spielen konnte, sie in jedem wichtigen Moment begleiten konnte und uns einfach eine innige Bindung einte. Ich hätte Ivy zwar nicht wieder hergeben wollen, aber ich zweifelte doch an der Entscheidung allgemein ein zweites Kind zu bekommen. Mit einem war ich doch viel glücklicher gewesen. Einfach weil ich mich nicht habe zerteilen müssen.

Doch wie jeder gute Babyblues würde es besser. Vor allem die Rückkehr meiner Kräfte ließen auch Daisys Mamaliebe ein Stück weit zurückkehren. Und so können wir uns nun entspannt gemeinsam in den neuen Alltag reinfuchsen.

Samstag, 22. Juli 2017

40. SSW - Es tut sich was - es tut sich nichts...

Die Schwangerschaft neigt sich nun wahrhaftig dem Ende zu. Noch 4 Tage bis zum Geburtstermin und die Frage um die sich nun alles dreht: Wann geht es denn nun endlich los?

Damit einher kommt die altbekannte Frage nach den Anzeichen. Und ich muss sagen: Bei meiner ersten Geburt gab es nichts was mir einen Hinweis gegeben hätte. Zwei Tage vor der Geburt hatte ich irgendwie das Gefühl es könnte losgehen. Ich weiß nicht mal genau woher das Gefühl kam, es war einfach da. An dem Tag davor hingegen, wo es dann in der Nacht los ging, war alles wie immer.

Doch bei dieser Schwangerschaft kann ich einiges bewusster erleben. So traute ich mich immer wieder die Lage des Kindes zu ertasten, so dass ich meistens ein grobes Gefühl hatte, wie das Baby liegt. Und so merkte ich letzte Woche Samstag, also in der 39. SSW, das etwas passierte.

Abends fing der kleine Mann in meinem Bauch plötzlich an sehr aktiv zu werden. So sehr dass es sogar unangenehm wurde. Dazu kamen Übungswehen, die stärker waren als das gewohnte Hartwerden des Bauches. Eine Wehe musste ich sogar regelrecht veratmen. Das Entspannen beim Liegen im Bett abends beruhigt dann sowohl die Kontraktionen als auch das Baby recht schnell. Doch ich wusste: da war etwas passiert.

Ein Druck aufs Schambein, allgemein mehr Druck auf den Beckenboden, das Ertasten des Köpfchens über dem Schambein und die nächste Untersuchung der Hebamme bestätigten mein Gefühl: es waren wohl Senkwehen und der Kleine war nun soweit ins Becken gerutscht, dass auch ein Liegendtransport bei Blasensprung nicht mehr notwendig ist.

Irgendwie fühlt es sich gut an mitbekommen zu haben, was vor sich geht und nicht wie in der ersten Schwangerschaft so komplett im Dunkeln zu tappen. Man hat das Gefühl mehr Teilzuhaben an den Vorgängen im eigenen Körper.

Und dennoch wartete ich die nächsten Tage vergeblich darauf, dass weiter etwas passierte. Bis ich gestern plötzlich wieder das Gefühl hatte, es passiert etwas. Wieder war der Kleine total aktiv, verbunden mit stärkeren und häufigeren Kontraktionen. Beides beruhigte sich genauso schnell wieder. Aber bestimmt ist es ein weiterer Schritt gewesen die richtige Geburtsposition einzunehmen, vielleicht hat sich auch der Gebärmutterhals etwas verkürzt.

Es sind jedenfalls alles Anzeichen, dass es wohl bald soweit ist. Aber ich denke das eindeutigste Anzeichen ist wohl die Tatsache, dass ich in der 40. Woche schwanger bin. Natürlich geht es bald los. Ob jedoch heute Nacht noch oder erst in zwei Wochen kann wohl niemand sagen. Da hilft nur weiter viel viel Geduld und auf den Körper horchen.

Was mein allgemeines Befinden angeht schwanke ich ständig zwischen "Ich habe so viel Energie und möchte was unternehmen" und "Ich bin so müde und will den ganzen Tag nur rumliegen und schlafen". Aber im Großen und Ganzen geht es mir den Umständen entsprechend wirklich gut. Nur Vorfreude und Aufregung werden täglich mehr. Also ich bin soweit: von mir aus kann es gerne losgehen!

Dienstag, 11. Juli 2017

Bauchbild 38. SSW



Hier dann auch das Update zur Babykugel.

Wenn mich jemand fragen würde, ab wann die Schwangerschaft denn beschwerlich war, würde ich wohl antworten: die letzten drei bis vier Wochen vor Termin hatte ich ganz schön zu kämpfen. Ich fahre nicht mehr mit dem Fahrrad die 6 km zur Kita, muss alles viel langsamer angehen und mit genügend Pausen. Durch die Wärme kommen auch noch Wassereinlagerungen hinzu und die 14 kg, die ich mittlerweile zugenommen habe sind bei jedem Schritt spürbar. Auch Daisy bekommt es zu spüren das ich nicht mehr mit ihr rennen kann oder ewig am Straßenrand darauf warten kann bis sie auch den letzten Kiesel in die Pfütze geschmissen hat. Doch sie kommt damit zurecht.


Montag, 10. Juli 2017

Endspurt - die letzten Wochen der Schwangerschaft

Lange habt ihr nichts mehr von mir gehört. Das lag einerseits daran, dass wir noch mal eine Woche im Urlaub waren und andererseits daran, dass irgendwie so viel zu tun ist und gleichzeitig die Energiereserven sehr begrenzt.

Nun bin ich im Endspurt der Schwangerschaft und etwas überrumpelt, wie schnell das plötzlich da ist. 38. SSW. Noch gut zwei Wochen bis zum Termin. Wo ist nur die Zeit geblieben? Während ich mich ständig frage, wann, wie und unter welchen Umständen der kleine Mann wohl das Licht der Welt erblicken wird, ärgere ich mich mit Elterngeldanträgen, herausgefallenen Zahnfüllungen und sommerlicher Hitze herum.

Mittlerweile habe ich doch ein ganz gutes Gefühl für die Lage des Kindes bekommen und nachdem es doch noch etwas unklar war ob es sich nun Kopf oder Po im Becken bequem machen brachte der Ultraschall bei der Vorstellung in der Klinik letzte Woche die letzte Gewissheit: der Kleine weiß wo es langgeht. Obwohl er noch nicht tief sitzt ist doch der Kopf unten und es spricht alles für eine Schädellage zur Geburt.

Dass er noch nicht ins Becken gerutscht ist hat leider auch zur Folge, dass ich zwischenzeitlich unter ziemlich nervigem Sodbrennen litt. Eine Nacht war es so schlimm, dass selbst die sonst wirkungsvollen Mandeln nicht mehr halfen. Daraufhin habe ich den nächsten Tag so gut es geht auf alles Fettige und Saure verzichtet und seitdem kann ich die Nächte wieder ohne Sodbrennen verbringen.

Am Wochenende überkam mich dann plötzlich ein absolutes Tief. Am Samstag hätte ich den ganzen Tag nur schlafen können, war sehr gereizt und hatte keinerlei Energie. Hormonumstellung auf Geburt? Energie sammeln für die bevorstehenden Anstrengungen? Es ist jedenfalls sehr lästig, wenn man versucht angemessen auf sein Kleinkind einzugehen, aber eigentlich weder Nerven noch Energie übrig hat und bei jeder Kleinigkeit gleich grantig wird. Zum Glück ist es seit gestern Abend wieder besser und heute habe ich einen plötzlichen Nestbau-Schub. Vielleicht auch unterstützt davon, dass wir die Wohnung gerade eh noch umgestalten.

Letzte Woche packte mich auch plötzlich eine kurzzeitige Panik, da ja noch so gar nichts für den Neuankömmling vorbereitet war. So dass ich erstmal einen Großeinkauf bei dm tätigte um zumindest Windeln da zu haben. Auch habe ich die wichtigsten Sachen für die Kliniktasche zusammen gesucht. Ich habe zwar nicht das Gefühl, dass es bald losgeht, aber ich kann einfach besser schlafen, wenn ich weiß es wäre nicht weiter schlimm, wenn ich mich irre. Vor allem wo ja Gewitter Blasensprungwetter ist und es ja zur Zeit schon fast täglich gewittert ;)

Ansonsten ist meine Zeit momentan gut gefüllt mit Terminen bei Hebamme und Zahnarzt, letzte Verabredungen mit Freunden bevor es erstmal schwieriger wird. Auch diverse Besuche bei Möbelhäusern und Baumärkten standen und stehen noch an. Hauptsache ich habe gar nicht so viel Zeit Ungeduld aufkommen zu lassen.

Allgemein hält sich im Vergleich zur letzten Schwangerschaft meine Ungeduld doch sehr in Grenzen, aber so langsam verspüre ich doch auch immer wieder die Sehnsucht diesen kleinen Menschen endlich im Arm zu halten. Immer wieder gucke ich mir Babyfotos von Daisy an und da freue ich mich gleich viel mehr darauf, diese schöne Zeit nochmal erleben zu dürfen. Mit einem anderen Kind. Es ist eben alles spannend. Das ist das schöne am Leben.